Energetische Sanierung im Fokus: 4. Netzwerktreffen des Klimaschutznetzwerks Rosenheim-Traunstein in Pfaffing

Pfaffing, 20. Mai 2025 – Unter dem Titel „Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude: Potenziale, Herausforderungen und Ressourceneffizienz“ trafen sich am 20.05.2025 Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Kommunen der Landkreise Rosenheim und Traunstein zum vierten Netzwerktreffen des Klimaschutznetzwerks Rosenheim-Traunstein in Pfaffing.
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte Bürgermeister Josef Niedermeier die Teilnehmenden und gab einen interessanten Einblick in das Klimaschutzengagement der Gemeinde Pfaffing. Dabei hob er unter anderem die besondere Agilität der Verwaltung, Fortschritte in der Digitalisierung, den kommunalen Nachhaltigkeitsbericht sowie das moderne Gemeindezentrum hervor.
Anschließend stellte sich Tobias Stahl, der neue Geschäftsführer des Instituts für nachhaltige Energieversorgung GmbH (INEV), kurz vor und hieß die Anwesenden ebenfalls herzlich willkommen. Im Anschluss informierte Sebastian Gröbmayr (INEV), Projektleiter des Klimaschutznetzwerks, über den aktuellen Stand der Netzwerkarbeit und die Fortschritte seit dem letzten Treffen.
Die Veranstaltung leitete das zweite Jahr des Energieeffizienz-Netzwerks ein, in dem die 16 teilnehmenden Kommunen ihre Ziele und geplanten Maßnahmen vorstellten. Im ersten Netzwerkjahr (Mai 2024 bis April 2025) wurden aus 1.073 identifizierten Maßnahmen insgesamt 498 ausgewählt, die jährliche Eigenversorgungspotenziale im Bereich Strom und Wärme durch lokale Ressourcen in Höhe von 1.793 MWh ermöglichen. Der Fokus liegt künftig auf der Umsetzung dieser Maßnahmen, welche in den betrachteten Bereichen zu einer CO₂-Reduktion um 1.598 Tonnen pro Jahr führen kann. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien sollen die Anteile der erneuerbaren Eigenversorgung im Bereich Wärme auf 47 % und beim Strom auf 33,6 % gesteigert werden.
Prof. Dipl.-Ing. Georg Sahner gab praxisnahe Einblicke in die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude und beleuchtete dabei das Zusammenspiel von Ressourceneffizienz, Wirtschaftlichkeit und Stadtentwicklung. Anhand konkreter Sanierungsprojekte veranschaulichte er, wie sich durch integrative Planungsansätze energetische, funktionale und gestalterische Ziele gleichermaßen erreichen lassen. Er unterstrich, dass Sanierung mehr bedeutet als reine Energieeinsparung – nämlich die intelligente Weiterentwicklung bestehender Strukturen unter ökologischen, funktionalen und wirtschaftlichen Aspekten. Zudem zeigte er auf, dass Maßnahmen zur energetischen Modernisierung in der Praxis den Energiebedarf um bis zu 70 Prozent reduzieren können.
Ein weiterer Programmpunkt widmete sich der energetischen Sanierung des Schul- und Gemeindezentrum Pfaffing. Franz Maier vom Ingenieurbüro Kas + Maier und Architekt Jörg Pottrick von kammerl & kollegen stellten das umfassende Sanierungskonzept vor, das unter anderem die Gebäudeanalyse, konkrete Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung sowie verschiedene Heizsysteme für die kommunalen Liegenschaften umfasste – mit besonderem Fokus auf Energieeffizienz und Brandschutz. Durch die Förderung über das KfW-Programm für Nichtwohngebäude konnte nicht nur die Finanzierung unterstützt, sondern auch eine deutliche Reduktion der CO₂-Emissionen erzielt werden.
Die Veranstaltung schloss mit einer interessanten Besichtigung des sanierten Schul- und Gemeindezentrums von Pfaffing.
ÜBER DAS KLIMASCHUTZNETZWERK ROSENHEIM-TRAUNSTEIN:
Im Rahmen des Klimaschutznetzwerks Rosenheim-Traunstein haben sich 16 Kommunen aus den Landkreisen Rosenheim und Traunstein zusammengeschlossen, um in den kommenden drei Jahren gemeinsame Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen und die CO2-Bilanz der Region nachhaltig zu verbessern. Ziel des Netzwerks ist es, regionale Kräfte zu bündeln und effektive Strategien gegen den Klimawandel zu entwickeln.
Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH (INEV). Ein zentraler Fokus der Kooperation liegt auf dem kontinuierlichen Erfahrungsaustausch zu Ressourceneffizienz und Klimaschutz. Die beteiligten Kommunen werden gemeinsam geeignete Ziele festlegen und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen durchführen, um den Klimaschutz in der Region voranzutreiben.