Klimaschutz in Neubaugebieten




Schwerpunktthema des Netzwerktreffens war "Klimaschutz in Neubaugebieten"


Wohnraum zu schaffen ist für viele Kommunen in Südbayern eine wichtige Aufgabe. Klimaschutz ebenfalls.
Etwa 40 % aller Treibhausgasemissionen in Deutschland stammen aus dem Bau und der Nutzung von Gebäuden. Und die Häuser, die wir heute bauen, wollen wir in 20 bis 30 Jahren, wenn Deutschland klimaneutral sein möchte, noch bewohnen. Auch die Klimafolgenanpassung muss bei der Planung berücksichtigt werden, wie uns die Hochwasserereignisse im Sommer 2021 auf dramatische Weise vor Augen geführt haben. Wie können Kommunen also den Klimaschutz bei der Ausweisung von Neubaugebieten gleich mit einplanen?
Herr Gero Suhner von der Bayerischen Architektenkammer ging in seinem Vortrag auf diese Anforderungen ein und stellte kommunale Instrumente für die Planung und Umsetzung nachhaltiger Neubaugebiete vor. Diese reichen von der übergeordneten städtebaulichen Planung über Energienutzungspläne und die Festlegung von Gebäudestandards bis zu spezifischen Förderprogrammen für die Umsetzung. Er ging dabei sowohl auf die Klimaschutzaspekte ein als auch auf die Klimaresilienz, um für Folgen des Klimawandels wie z.B. Starkregenereignisse gerüstet zu sein. Auch Beispiele für die Umsetzung solcher Baugebiete stellte Herr Suhner vor.
Im Anschluss daran gab Hr. Schmidt-Roschow, Leiter des Baumamtes der Gemeinde Pliening im Landkreis Ebersberg, den Kommunen wertvolle Einblicke in die konkrete Planung und Umsetzung der Passivhaussiedlung: in Landsham wird auf gemeindeeigenem Baugebiet über die Festsetzung hoher energetischer Standards in den Kaufverträgen eine Passivhaussiedlung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern errichtet.
Im zweiten Jahr des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Rosenheim-Traunstein setzen die 13 teilnehmenden Kommunen bereits zahlreiche Maßnahmen zur Einsparung von Energie und Treibhausgasemissionen um. Hierzu fand unter den Teilnehmern ein reger Austausch statt. Die teilnehmenden Kommunen haben sich für die dreijährige Netzwerklaufzeit zum Ziel gesetzt, 1.723 MWh/a Endenergie und 707 t CO2 einzusparen.

Förderkennzahl: 03K13730