„Projekt 2023“ – die erste klimaneutrale Feuerbestattung in Europa


Auf dem Weg zur ersten klimaneutralen Feuerbestattung in Europa

Dass das CO₂, welches bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht, ein wesentlicher Treiber des Klimawandels ist, ist inzwischen weithin bekannt. Dass auch Feuerbestattungsanlagen durch energieeffizienten Betrieb und konsequente Abwärmenutzung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, ist hingegen eine Erkenntnis, die sich nur langsam im Bewusstsein der Anlagenbetreiber durchsetzt.
Dabei hat die Humankremation in den letzten zwanzig Jahren deutschlandweit stark an Bedeutung gewonnen. 2020 wurden ca. 75 % der in Deutschland Verstorbenen in gut 160 Feuerbestattungsanlagen mit durchschnittlich je zwei Ofenlinien eingeäschert.

In der Feuerbestattung Traunstein sind energieverbrauchsarmer Anlagenbetrieb, Nutzung von Abwärme zur Beheizung der eigenen Liegenschaft sowie die Abgabe von Abwärme zu Heizzwecken an Dritte seit Jahren Stand der Technik. Im „Projekt 2023“ hat sich der Betreiber der Feuerbestattungsanlage Traunstein nun aber mehr vorgenommen: Er will zeigen, dass auch eine mit Gas befeuerte Feuerbestattungsanlage klimaneutral betrieben werden kann, wenn eine Reihe von energierelevanten Maßnahmen sinnvoll kombiniert und konsequent umgesetzt werden.
Wir unterstützen den Betreiber der Feuerbestattungsanlage mit einem Energieaudit, einer Treibhausgasbilanz und der Entwicklung einer Roadmap zu Europas erster klimaneutraler Feuerbestattungsanlage.

In einem ersten Schritt führt INEV ein Energieaudit in der Feuerbestattung durch, um die energetische IST-Situation zu erfassen und bereits erste Maßnahmen für den Weg in die Klimaneutralität zu entwickeln. Darauffolgend erstellen wir eine Treibhausgasbilanz, welche die direkt und indirekt verursachten CO₂-Emissionen aufzeigt. Auf dieser Basis werden ein Maßnahmenkatalog und eine Roadmap entwickelt, durch dessen Umsetzung die Feuerbestattungsanlage bis zum Jahr 2023 in die Klimaneutralität geführt werden soll.

Im Einzelnen geht es darum, eine Kombination aus organisatorischen, und technischen Maßnahmen umzusetzen:
• konsequente Steigerung der Energieeffizienz im Anlagenbetrieb,
• Nutzung von Abwärme zur Beheizung der eigenen Gebäude und des Wasserkreislaufes,
• Abgabe von Abwärme zu Heizzwecken an Dritte,
• Einsatz von Gas und Strom aus regenerativen Energiequellen,
• Installation einer Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch des erzeugten Stroms,
• Einspeisung des überschüssigen Stroms ins Stromnetz,
• kontinuierliche Umwandlung von Abwärme in Strom zur Eigen- oder Fremdnutzung,
• Verknüpfung aller Punkte zu einem Gesamtkonzept „Projekt 2023 – klimaneutraler Betrieb der Feuerbestattung“

Bis 2023 sollen alle Maßnahmen umgesetzt werden. Damit kann die Feuerbestattung Traunstein als erste Feuerbestattungsanlage in Europa klimaneutral betrieben werden und so neue Standards für die gesamte Branche definieren.

Lesen Sie hierzu auch den kürzlich veröffentlichten Artikel in einer überregional deutschen Tageszeitung, Stand: 05.02.2022

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