Wasserstoff in der Wärmeplanung
„Können Abwasser-Pumpanlagen betrieben werden, wenn der Strom ausfällt?“ Mit dieser Frage hat sich Markus Spallek von den Gemeindewerken Holzkirchen mit seinem Team befasst.
Das Ergebnis: mit der herkömmlichen Notstromversorgung per Dieselaggregat ist eine Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur nicht möglich. Die Alternative fand Spallek in einer Notstrom-sicheren Kombination aus Photovoltaik und Batterie-Speicher. Durch die Umstellung auf Erneuerbare Energien ist es nun möglich den Fortbetrieb im Krisenfall aufrechtzuerhalten und zusätzlich Energie und Kosten einzusparen. Die neu errichtete Stromversorgung ist nicht nur Schutz vor Blackout, sondern liefert auch günstigen Solarstrom. Dabei ist sie deutlich wartungsärmer als ein Aggregat auf Basis fossiler Energie. Schritt für Schritt möchte der Markt Holzkirchen nun die größten Pumpenhäuser mit dieser Technik ausstatten.
Auf dem 12. Netzwerktreffen des Energieeffizienz-Netzwerks für Kommunen im Oberland lauschten die teilnehmenden Kommunen den Ausführungen von Spallek und waren beeindruckt. „Das ist genau der Gedanke des Netzwerks“, so Stefan Drexlmeier, vom Kompetenzzentrum Energie der Energiewende Oberland. „Wir möchten, dass die teilnehmenden Kommunen Erfahrungen teilen und sich direkt aus erster Hand informieren können.“.
Positive Bilanz der letzten drei Jahre
Bei einem Rückblick auf die letzten drei Jahre lobten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens den Netzwerkgedanken und den Austausch bei den Netzwerktreffen. "Der Austausch mit anderen Kommunen ist sehr wertvoll", so ein Teilnehmer. "So können wir voneinander lernen und unsere Erfahrungen austauschen." Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonten außerdem, dass der Netzwerkgedanke auch zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit im Bereich Energie und Klimaschutz im eigenen Haus geführt habe. "Das Thema Energie und Klimaschutz steht jetzt öfter auf der Tagesordnung", so ein Teilnehmer. "Das ist ein sehr positiver Effekt des Netzwerks."
Sebastian Gröbmayr vom Institut für nachhaltige Energieversorgung GmbH nahm den Ball auf und ermutigte alle Teilnehmenden die „Kräfte für die letzten drei Monate nochmal zu bündeln, um Ende September rundum zufriedene Gesichter bei der feierlichen Abschlussveranstaltung“ zum Netzwerk sehen zu können.
Energiezentrale Penzberg: Blick in die Zukunft der Fernwärme-Versorgung im Oberland
Zum Abschluss des Netzwerktreffens stellte André Behre, Vorstand der Stadtwerke Penzberg die Energiezentrale als Vorzeigeprojekt vor. Die Energiezentrale ist mit einem Biomasse-Heizkessel mit einer Leistung von 1,8 MW und einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 300 kWp ausgestattet. Zusätzlich soll perspektivisch die PV-Freiflächenanlage auf Gut Hub die Energiezentrale mit einer Direktleitung mit Strom versorgen.
Über das Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen im Oberland
Im Energieeffizienznetzwerk setzen sich während drei Jahren zwölf Gemeinden sowie ein Landkreis aus dem Oberland gemeinsam intensiv mit dem Thema Energiewende auseinander und tauschen Erfahrungen aus. Beteiligt sind Benediktbeuern, Bernried, Egling, Fischbachau, Gmund am Tegernsee, Hausham, Markt Holzkirchen, Otterfing, Pähl, Polling, Tutzing, die Stadt Tegernsee sowie der Landkreis Miesbach.
Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) und dem Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland. Im Rahmen der Netzwerktreffen werden Themen wie Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften, Einführung von Energiemanagement-Systemen oder die Unterstützung bei Nahwärmenetzen erarbeitet, aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilität und die Kombination von Strom, Wärme und Mobilität vorangebracht. Parallel zu den Netzwerktreffen erhalten die Kommunen individuelle fachliche Beratung bei der Umsetzung der Projekte.
Förderkennzeichen: 03K16225