„Klimaquartiere“ als Thema des 11. Netzwerktreffens
Die Lebensqualität der Bewohner ebenso wie gleichzeitig die Energie- und Umweltbilanz verbessern: Das sollen so genannte Klimaquartiere leisten. Die Wohneinheiten sollen das Klima schützen, unter anderem durch die Nutzung erneuerbare Energiequellen und die planerische Einbeziehung umweltfreundlicher Mobilität. Und sie sollen eine gute Anpassung ans Klima gewährleisten, etwa durch Begrünung, Verschattung und Frischluftkorridore. Insbesondere im Bereich der Sanierung von Bestandsgebäuden bringt das große Herausforderungen mit sich. Dies stand im Mittelpunkt des 11. Netzwerktreffens des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Ebersberg-München, das am Mittwoch (21. Juni) im Rathaus Feldkirchen stattfand.
Die Quote klimafreundlicher Gebäudesanierungen zu erhöhen und so den CO2-Ausstoß im Stadtgebiet zu senken, war auch Ziel des Klimaquartiers, das die Stadt Moosburg in ihrem Stadtteil Neustadt aufzubauen versuchte. Der Moosburger Energiereferent Michael Stanglmaier berichtete im ersten Fachvortrag von den Erfahrungen. Der Satz „Wenn die Stadt will, dass ich mein Haus saniere, dann muss sie das auch bezahlen“ sei zu Anfang typisch für die Einstellung der Bürgerinnen und Bürger gewesen. Folgerichtig waren die diversen Förderprogramme, die die Stadt für klimafreundliche Gebäudesanierungen aufgelegt hat, dann auch die erfolgreichsten Angebote.
Im zweiten Fachvortrag stellte Bernd Vogl von Goodmen Energy die Angebote des Planungsbüros für standort- und nutzungsoptimierte Energiesysteme vor. Insbesondere sein Hinweis, dass Aquathermie als erneuerbare Energiequelle derzeit „trende“, weil man auf diese Weise auch Abwasserkanäle und Kläranlagen anzapfen könne, stieß auf reges Interesse bei den Teilnehmenden aus den Netzwerk-Kommunen. Sofort gab es Rückfragen zu den benötigten Mindestwassermengen und der Notwendigkeit der „Mitfütterung“ einer Kläranlage durch Industriebetriebe.
Das Kommunale Energieeffizienznetzwerk Ebersberg-München (KEEN) ist ein Zusammenschluss der Kommunen Anzing, Baierbrunn, Feldkirchen, Grafing, Gräfelfing, Grasbrunn, Haar, Kirchheim, Kirchseeon, Neubiberg, Neuried, Poing, Schäftlarn und Zorneding, um Erfahrungen auszutauschen und signifikant Energie- und Treibhausgase einzusparen. Unterstützt wird das Netzwerk durch die Energieagentur Ebersberg-München gGmbH sowie das Institut für nachhaltige Energieversorgung in Rosenheim (INEV). Die Netzwerkarbeit ist auf drei Jahre terminiert und endet im September 2023. Die teilnehmenden Kommunen befinden sich daher jetzt im Endspurt und setzen alles daran, ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß noch einmal signifikant zu senken. Maßnahmen, die im Lauf der Netzwerkarbeit bereits ergriffen wurden, sind zum Beispiel: Austausch von Verbrenner-Fahrzeugen gegen E-Fahrzeuge, Beleuchtungsumrüstungen auf LED, Einbauten von Beleuchtungssteuerungs-Systemen, Optimierungen von Heizungsanlagen, Einbauten von Lüftungsanlagen, Bau von PV-Anlagen.
Förderkennzeichen: 03K14391