Wasserstoff in der Wärmeplanung
Das Gesetz zur „Kommunalen Wärmeplanung“ verpflichtet Kommunen seit Anfang des Jahres dazu eine Strategie zu erstellen, wie der Wärmesektor in Zukunft klimaneutral betrieben werden kann. Welche Rolle das Thema Wasserstoff bei der Wärmeplanung spielen kann, stand im Fokus des elften Treffens des Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerks Oberland in Hausham.
Bürgermeister Zangenfeind von der gastgebenden Gemeinde begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerks und gab einen kurzen Einblick in die Energiewende-Aktivitäten seiner Kommune in den vergangenen Jahren. Er erwähnte unter anderem den Umzug des Rathauses, die energetische Sanierung des Sportheims, die Schaffung einer Nahwärmeversorgung und die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED.
Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt
Kopieren und Abschauen ist ausdrücklich erlaubt beim Energieeffizienz-Netzwerk. Im Rahmen des Treffens berichten Kommunen von umgesetzten Maßnahmen und tauschen Erfahrungen aus. Viele Kommunen berichten von Umstellungen der Stromversorgung von Pumpenhäusern auf Solarstrom. Zum einen ergibt sich dadurch die Möglichkeit langfristig Kosten für den Betrieb einzusparen und zum anderen auch die Option eine Notstrom-Versorgung zu integrieren.
Rolle des Wasserstoffs in der Kommunalen Wärmeplanung
Im Rahmen der Veranstaltung gab es zwei Impulsvorträge zu den Themen Wasserstoff und Wärmeplanung. Thomas Wencker von der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen & umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V. (ASUE) sprach über die Bedeutung der gemeinsamen Betrachtung von Wasserstoff und Wärmeplanung. Michael Schneider von Energienetze Bayern erläuterte die Möglichkeiten, das Gasnetz in Zukunft mit Wasserstoff weiter zu nutzen. So ist es beispielsweise in Pilotprojekten bereits heute möglich bis zu 20% Wasserstoff im Erdgasnetz beizumischen. Tests hätten auch ergeben, dass das Erdgas-Netz grundsätzlich für den Transport von Wasserstoff geeignet sei, so Michael Schneider. Hier fehlten aber noch entsprechende regulatorische Voraussetzungen.
Verlängerung der Netzwerk-Arbeit
Positive Nachrichten kamen von Seiten des Fördergebers. Sebastian Gröbmayr (INEV) informierte die teilnehmenden Kommunen, dass die Netzwerkarbeit voraussichtlich bis Ende September 2024 fortgeführt werden kann.
Über das Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen im Oberland
Im Energieeffizienznetzwerk setzen sich während drei Jahren zwölf Gemeinden sowie ein Landkreis aus dem Oberland gemeinsam intensiv mit dem Thema Energiewende auseinander und tauschen Erfahrungen aus. Beteiligt sind Benediktbeuern, Bernried, Egling, Fischbachau, Gmund am Tegernsee, Hausham, Markt Holzkirchen, Otterfing, Pähl, Polling, Tutzing, die Stadt Tegernsee sowie der Landkreis Miesbach.
Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) und dem Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland. Im Rahmen der Netzwerktreffen werden Themen wie Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften, Einführung von Energiemanagement-Systemen oder die Unterstützung bei Nahwärmenetzen erarbeitet, aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilität und die Kombination von Strom, Wärme und Mobilität vorangebracht. Parallel zu den Netzwerktreffen erhalten die Kommunen individuelle fachliche Beratung bei der Umsetzung der Projekte.
Förderkennzeichen: 03K16225